„Sollte ich im Winter zusätzlich Vitamin D zu mir nehmen?“
fragt Armin F. (37), Rosenheim
Es ist richtig, dass Sie sich darüber Gedanken machen. In unseren Breiten haben viele Menschen im Winter einen Mangel an Vitamin D. Wir brauchen es zur Regulierung des Kalziumspiegels im Blut und zum Knochenaufbau.
Ein chronischer Vitamin-D-Mangel kann Krankheiten wie Osteoporose (Knochenschwund) verursachen. Aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes oder Multiple Sklerose werden damit in Verbindung gebracht.
Vitamin D stellt der Körper selbst her, und dafür braucht er Sonnenlicht. Im Winter ist es schwierig, genug davon zu bekommen, die Sonne scheint kürzer, die Menschen gehen weniger nach draußen. 30 Minuten an der frischen Luft (ohne UV-Schutz) bei entsprechender Sonneneinstrahlung reichen jedoch aus, um die Vitamin-D-Synthese zu aktivieren. Achten Sie darauf, dass vor allem Hände und Gesicht genug Sonne abbekommen.
Vermuten Sie bei sich einen Vitamin-D-Mangel, sprechen Sie Ihren Hausarzt darauf an! Der Mangel lässt sich schwer an einzelnen Symptomen festmachen, Knochenschmerz, Müdigkeit oder gedrückte Stimmung könnten Hinweise sein. Feststellen lässt er sich aber durch eine Blutuntersuchung, die allerdings keine Kassenleistung ist. Liegt ein Mangel vor, können Sie sich das Vitamin in den kalten Monaten zwischen Oktober und März durch Tabletten zuführen. Ich empfehle zwischen 1000 und 2000 IE (internationale Einheiten) pro Tag.
In Lebensmitteln steckt meist wenig Vitamin D, Sie können einen Teil des Bedarfs über Fisch, Milchprodukte oder Eier decken. Bei veganer Ernährung ist der Vitamin- D-Spiegel meist sehr niedrig, Veganer sollten ihn daher regelmäßig überprüfen lassen. Ihr Hausarzt berät Sie in jedem Fall, ob Sie mehr Vitamin D brauchen.
Unser Experte
Dr. Oliver Abbushi
ist Hausarzt in Deisenhofen
bei München und Vorstandsmitglied
des Bayerischen Hausärzteverbandes